Die belgische "Fritkot"-Kultur
Die Kultur der belgischen Frittenbuden ("Fritkot" auf "Belgisch"...) ist ein Brauch gestützt durch das Zusammenwirken von verschiedenen Fähigkeiten, Wissen, Gebaren und Traditionen verbunden mit der Produktion, der Verarbeitung, der Bereitung, dem Servieren und dem Verzehr von frischen Fritten, wobei die Frittenbude, als Ort der Herstellung und des Vertriebs der frischen belgischen Fritten, deren Symbol ist.
Es ist ein Phänomen, welches die typische belgische Lebensweise widerspiegelt: eine Mischung aus Qualität, Gastlichkeit und Know-how.
Die Kultur der belgischen Frittenbuden hat sich im Rahmen des täglichen Lebens und zu Feierlichkeiten weiter entwickelt. Sie geht weit über die Frittenbude selbst hinaus; das frische Produkt, die Fritte, ist in allen Teilen der belgischen Gesellschaft und Kulturkreisen (Musik, Literatur ...) fest verankert.
Im Mittelpunkt steht ein ebenso einfaches wie geniales Produkt: Die durch einen Fachmann oder von der Großmutter für Ihre Enkel perfekt gegarte Fritte.
Unverkennbar verbunden mit dieser Tradition sind die kegelförmigen Frittentüten und die Frittenbuden, von denen es fast 5000 in ganz Belgien gibt (ca. 2700 in Flandern, 300 in Brüssel und 1500 in der Wallonie davon 30 in der Deutschsprachigen Gemeinschaft).
Zwar gibt es geringfügige regionale Unterschiede (vor allem in Bezug auf die Beilagen), dennoch ist diese Frittenbudenkultur ein weithin geteiltes, lebendiges Erbe, welches täglich in den drei Gemeinschaften Belgiens gelebt wird und damit ein Symbol für unser Land ist.
Die soziokulturelle Bedeutung der Frittenbudenkultur
Eine Frittenbude ist ein ganz besonderer Treffpunkt wo Rang und Namen keine Rolle spielen. Die Stammkundschaft trifft sich mit zufälligen Passanten und sie stehen gemeinsam in der Warteschlange für eine Portion Fritten. Die Frittüre lebt, sie hat eine Seele. Die soziale Erfahrung, der soziale Kontakt zwischen Frittürenbetreiber und Kunden sowie den Kunden untereinander, kommt der Zusammengehörigkeit in einem Viertel, einem Dorf oder einer Gemeinde zu Gute.
